In einer turbulenten Talkshow werden Aussagen von Serap Güler über Kürzungen bei Sprach-Kitas und Beratung hinterfragt. Die Förderung von Sprach-Kitas wurde eingestellt, während die Beratung von Migranten drastisch gekürzt werden soll. Diese Entscheidungen werfen wichtige Fragen zur Integration und Bildung auf.
Sprach-Kitas: Ende der Bundesförderung und Landeswege
Die Förderung von Sprach-Kitas, ein essenzieller Bestandteil der Integration und sprachlichen Bildung von ausländischen Kindern in der Kindertagesbetreuung, ist ein kontroverses Thema. Der Bund hatte seit 2016 das Programm „Sprach-Kitas“ finanziell unterstützt. Dieses Programm richtete sich vor allem an Kindertagesstätten mit einem hohen Anteil ausländischer Kinder. Doch im Sommer wurde die Bundesförderung eingestellt, und bereits zuvor war geplant, sie bis Ende 2022 komplett zu beenden. Dieses Ende der Förderung bedeutet jedoch nicht zwangsläufig das Aus für die Sprach-Kitas.
Unter Berufung auf das „Kita-Qualitätsgesetz“ haben 14 der 16 Bundesländer beschlossen, die Förderung der Sprach-Kitas aus eigenen Landesmitteln fortzuführen. Dennoch gibt es Abweichungen: Rheinland-Pfalz und Sachsen verfolgen alternative Ansätze und setzen auf „alltagsintegrierte Sprachförderung“. Diese Vorgehensweise stößt jedoch auf Kritik, da aufgrund von Erziehermangel eine punktuelle Sprachförderung im Kita-Alltag nur begrenzt realisierbar ist.
Kürzungen bei Migrationsberatung: Drastische Einschnitte geplant
Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion liegt auf den geplanten Kürzungen bei der Beratung von Migranten. Bundesfinanzminister Lindner plant, die Mittel für diese Beratung drastisch zu reduzieren. Während in diesem Jahr noch 81,5 Millionen Euro für die Beratung zur Verfügung stehen, sieht der Entwurf des Bundeshaushalts für 2024 lediglich 57,5 Millionen Euro vor. Dies würde eine Kürzung um ein Drittel bedeuten, sollte der Entwurf in dieser Form umgesetzt werden.
Serap Güler äußert in der Talkshow Bedenken über die Unstimmigkeit zwischen der Forderung von Christian Lindner nach verstärkter Integration und den geplanten Kürzungen. Die Frage, ob diese Entscheidungen tatsächlich im Einklang mit den Zielen der Integration und Bildung stehen, wird immer lauter.
Faktencheck: Kritische Einschätzung der Aussagen
Angesichts der kontroversen Debatte um die Kürzungen bei Sprach-Kitas und Migrationsberatung ist ein kritischer Faktencheck unerlässlich. Während die Bundesförderung für Sprach-Kitas endete, setzen die meisten Bundesländer auf eigene Mittel, um die Förderung aufrechtzuerhalten. Allerdings gibt es unterschiedliche Ansätze, wie die sprachliche Bildung in Kitas gefördert werden soll.
Die geplanten Kürzungen bei der Migrationsberatung werfen Fragen nach der Priorisierung von Integrationsmaßnahmen auf. Die Bedenken von Serap Güler über die Diskrepanz zwischen Forderungen nach Integration und den geplanten Kürzungen sind in diesem Kontext verständlich.
Link: ARDMediathek.
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